Ausstellung "pluzunez - Aschaffenburg eine Freundschaft"

Café Krèm (Riesengasse 10, 63739 Aschaffenburg)

"pluzunet - aschaffenburg eine freundschaft" mit Arbeiten von Susan und Damian Eales und Doris "lün" und Sascha Juritz

Pluzunet / Aschaffenburg - eine Freundschaft

1968 war ich sieben Jahre alt. Damals malte Elisabeth Dering ein Kinderporträt von mir. Ich musste dazu in ihre Galerie in der Dalbergstraße. Vielleicht ist mir da Doris „Lün“ das erste Mal begegnet; ihre Kunst habe ich das erste Mal ganz bewusst bei der Ausstellung im Foyer des Aschaffenburger Stadttheaters 1972 gesehen. Sie stellte damals zusammen mit Joachim Schmidt aus und es ist die erste Ausstellung außerhalb unseres Cafés, an deren Besuch ich mich erinnern kann. Richtig ins Gespräch kam ich allerdings erst 2013 mit ihr. Vor fast genau 10 Jahren, bei der Eröffnung der damaligen Ausstellung von Johannes Welter. Damals hatten wir die Idee eine „Sascha Juritz Ausstellung“ bei mir zu machen, was dann 2014 verwirklicht wurde. Die Eröffnung machte damals Roy Eales zusammen mit seiner Frau Susan und Maria Tritschler. Susan und Roy Eales hatten Lün und Sascha Juritz in der Bretagne kennengelernt, wo sie quasi benachbarte Häuser hatten. Zusammen veröffentlichten sie mehrere Bücher mit Gedichten von Roy Eales, von seiner Frau Susan oder von Sascha Juritz illustriert. Die Seelenverwandtschaft von Sascha und Roy dürfte eine wesentliche Quelle dieser beeindruckenden Künstlerfreundschaft sein, die weit über den viel zu frühen Tod von Sascha Bestand hat und neben den anderen Familienangehörigen auch Damian, den Sohn von Susan und Roy einschließt, dessen Arbeiten ich in einer Ausstellung in der Bretagne vor einigen Jahren das erste Mal sehen konnte. Diese Künstlerfreundschaft soll mit unserer aktuellen Ausstellung gefeiert werden. Ich danke allen beteiligten Künstlern und besonders Doris Lün Juritz, dass sie mir diese wunderbare Bekanntschaft erschlossen hat.

April 2023 Bernhard Hench

 

Susan Eales,

ist eine britische Künstlerin, die in Frankreich in der Bretagne lebt. In den letzten 40 Jahren dort hat sie in der Ölmalerei eine Ausdrucksmöglichkeit für ihre Leidenschaft für die bretonische Landschaft gefunden. Ihre künstlerische Ausbildung erfuhr sie durch Kurse in London, in der Bretagne und in den Vereinigten Staaten.

Die neue Ausstellung in Aschaffenburg ist ihre dritte in Deutschland. Ihre erste war eine vielbeachtete, fünf Monate dauernde Soloausstellung mit bretonischen Landschaften 2006 in der damaligen Galerie von Sylvia Scholtka in Aschaffenburg. 2008 stellte sie in Sulzbach an der Murr, in Uschi Lieopolds Galerie 498 Zeichnungen aus, die sie für „On a road to no end“, dem damals neu erschienen Buch ihres Mannes Roy Eales gemacht hatte.. In London war ihre Ausstellung bretonischer Landschaften 2006 im Devonshire House drei Monate lang zu sehen. Außerdem zeigte sie Selbstporträts im Hogarth´s House in Chiswick. Sie war Mitbegründerin der „Art Pluned“ einer Vereinigung von Künstlerinnen und Künstlern aus dem bretonischen Trégor, deren Studio in Pluzunet ist. Sie ist darüber hinaus Mitglied der Vereinigung von Malern, Bildhauern und Grafikern des Trégor.

 

Damian Eales:

Britischer Künstler der die letzten 20 Jahre in Frankreich, in der Bretagne lebt. Er malt in Acryl und Öl. Er stellt oft in der Bretagne aus. „ Hier finde ich es begeisternd durch die Baum- und Heckengesäumten Pfade zu strolchen und das Geheimnis der Sonnenuntergänge zu erspüren, die ständig sich ändernden Himmel und die großartigen, nahegelegenen Seeblicke“. Die Ausstellung in Aschaffenburg ist seine erste hier. Er studierte Kunst an der „Summer Slade School of Fine Art“ in London, Stilleben und Freiluft Zeichnen Kunstschule in Lannion, in der Bretagne, und verschiedene Kunstrichtungen an anderen Orten mit verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern, besonders aber mit Laurence Sibille in der Bretagne.

Er sammelt Themen in seinen Skizzenbüchern und in seiner Vorstellung, die er dann in Bildern ausdeutet „ Das hängt stark mit meiner Deutung von Monets Aussage „ich male was ich sehe(n will)“ zusammen. - Mit am meisten beeinflusst haben mich Hogarth, Whistler, Turner, Hockney, Renoir, Modigliani, Picasso, Pollock und Howard Hodgkin - Das Schöne an der Malerei ist, es gibt zwar Technik aber keine Vorschriften. Ich bemühe mich, mich auf der Leinwand auszudrücken, und dabei habe ich keine Angst mich in Unbekanntes zu vertiefen und neue Welten zu erforschen und zu entdecken.““.

 

Doris „Lün“ Juritz,

An der Zeichenakademie Hanau, von 1960-64 ausgebildete Goldschmiedin, Metallbildnerin und Schmuckdesignerin, die im Laufe ihrer jahrzehntelangen kreativen Arbeit herausragende Arbeiten geschaffen hat. - Arbeiten von zeitloser Ästhetik, unvergänglicher Schönheit entstanden durch das Herausarbeiten der den edlen Materialien innewohnenden Möglichkeiten. Sie selbst schrieb vor Jahren anlässlich einer Ausstellung über ihre Arbeit: "Schmuck ist für mich verdinglichte Phantasie: Formphantasie, Materialphantasie, Ausdrucksphantasie.

Formalistische Gestaltungsrezepte lehne ich ab, starre Schemata für Formen, Farben und Materialzusammenstellungen würden die freie Entfaltung meiner Kreativität behindern.

Ich versuche, formale Prozesse zu organisieren, bei denen verschiedene Materialzustände und strukturelle Kräfte gegeneinander oder miteinander wirken.

Die schmuckhafte Faszination beruht auf dem geheimnisvollen magischen Sinn dieser Form- und Materialereignisse.

Inhaltlich Symbolhaftes wechselt sich dabei ab mit frei assoziierter Erfindung von Vorgängen und Begegnungen.

Diese Auffassung gilt für meinen Schmuck ebenso wie für meine Großplastik.

 

Sascha Juritz,

Zeichner, Maler, Graphiker, Bildhauer, Schmied, Steindrucker und Verleger, ist 1939 geboren

1956: Übersiedlung in die BRD.

1957: Werkkunstschule Offenbach. Studium in Paris,

1962: Staatsexamen >cum laude<. 1962 bis 1967: Lehrauftrag an der Werkkunstschule Offenbach/Main. 1967-1968: Atelier in Dreieichenhain Mitarbeiter der >Eremiten-Presse<, 1968-1972: Weitere Ausstellungen

1972: Arbeit in den Marmorbrüchen von Carrara und Forte die Marmi, Studien bei Henry Moore. Goldmedaille für Bildhauerei, Italien. 1. Mai 1972: Gründung „pawel pan presse“, Verlag für zeitgenössische Literatur und Originalgraphik, u.a.

1974: Gründer des „333-Minuten-Festivals“

1975: Lehraufträge in Offenbach,

Ab 1982 lebte er mit seiner Ehefrau, Doris Lün, bei Büdingen.

1972 bis 1991: Illustrationen zu Büchern vieler namhafter Autoren sowie einer Auswahl eigener Texte. Ausstellungen im In- und Ausland,

1982: Buchveröffentlichungen+Buch-graphik. Mitglied der „Neuen Darmstädter Sezession“. Etliche prämierte Buchproduktionen.

Ab ca. 1993: Ausbau eines ländlichen Anwesens in der Bretagne mit Doris Lün. Viele landschaftliche Motive in seinem Werk sind von den bretonischen Erfahrungen geprägt. Im Juli 2003 ist Sascha Juritz nach längerer Krankheit in Frankfurt gestorben

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